- Der Mensch braucht Sonnenlicht.
- Das ist gut für die Seele.
- Das ist gut für die Knochen.
- Eincremen ist blöd.
- Nicht eincremen ist auch blöd.
Hier scheiden sich seit Jahren die Geister. Die Vorsichtigen und die Ängstlichen bedecken jeden Zentimeter Haut UND cremen sich ein mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50. Die anderen saugen jeden Sonnenstrahl auf in kurzen Hosen, ärmellos, ab März im Top, ohne Kopfbedeckung auf dem Rad, Sonnenbäder ohne Creme. Beide Extreme sind wohl nicht ideal.
Ab dem Erwachsenenalter fehlt uns häufig Vitamin D – das Sonnenvitamin – weil wir als Kinder mehr draußen sind und mehr Sonne abbekommen als die Erwachsenen, die meist drinnen bei Kunstlicht arbeiten oder hinter Glas. Andererseits schützt uns dies vor der schädlichen UV – Strahlung, welche Hautkrebsentstehung fördert.
Die Häufigkeit von Hautkrebserkrankungen hat zugenommen.
Die Menschen werden zunehmend älter und eine ganze Generation sonnenhungriger Menschen kommt jetzt in‘s „Hautkrebsalter“.
Wichtige Fragen:
- Warum bekommt nicht jeder Mensch Hautkrebs?
- Wie unterscheiden sich der schwarze und der weiße Hautkrebs?
- Warum entsteht der schwarze Hautkrebs auch an Stellen, die gar nicht dauernd der Sonne ausgesetzt sind?
- Ist Sonnencreme gut oder schlecht?
- Warum bekommt nicht jeder Mensch Hautkrebs?
Hautkrebsentstehung ist abhängig von der Anzahl der Sonnenstunden im Laufe des Lebens. Kinder mit Hautkrebs sind daher selten. Es gibt Hauttypen von sehr heller Haut bis zu sehr dunkler Haut, die sehr verschieden empfindlich auf Sonnenlicht reagieren und (Das ist neu!) Haut, die der Sonne ungleichmäßig und sehr unregelmäßig ausgesetzt wird, scheint für Hautkrebs sehr viel anfälliger zu sein. Das könnte der Grund sein, warum schwarzer Hautkrebs, das maligne Melanom, oft an Stellen gefunden wird, die gar nicht dauernd an der Sonne sind.
Also: Lieber ein bisschen Sonne, dafür nicht zu viel und auf gar keinen Fall Sonnenbrand. Sonnenbrände scheinen das Risiko deutlich zu erhöhen.
Wie unterscheiden sich der schwarze und der weiße Hautkrebs?
Sie entstehen aus unterschiedlichen Hautschichten und unterscheiden sich in der Gefährlichkeit. Der schwarze Hautkrebs entspringt einer Schicht mit Pigment (farbgebende Substanz) und ist daher fast schwarz, streut extrem früh und wird deshalb häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wenn schon Metastasen vorliegen.
Der weiße Hautkrebs streut meist später. Es hilft, ihn frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Bei Beiden lohnt sich das Hautkrebsscreening beim Hausarzt oder beim Facharzt.
Warum entsteht der schwarze Hautkrebs auch an Stellen, die gar nicht dauernd der Sonne ausgesetzt sind?
Hier zählt die Summe der UV – Strahlung lokal. Baby- und Kinderhaut ist sehr viel UV empfindlicher. Als Kind sind oft andere Körperteile von der Sonne beschienen als im Erwachsenenalter. Weißer Hautkrebs findet sich eher an einem sogenannten Sonnen-Erker (ein Erker ist ein Vorbau an der Front oder einer Ecke eine Gebäudes), also an Körperteilen, die etwas vorstehen und deshalb mehr der Sonne ausgesetzt sind z. B.: Stirnhöcker, Nase, Ohren, Oberlippe. Hier scheint mir eher die spätere Sonnenbestrahlung eine Rolle zu spielen. Diese Veränderungen treten bei Kopfbedeckung und Sonnenschutz erheblich seltener auf.
Ist Sonnencreme gut oder schlecht?
Sonnencreme ist definitiv gut. Sie schützt vor Haualterung, vor Sonnenflecken bzw. Altersflecken und vor Hautkrebs. Die Probleme liegen in der Anwendung. Wir schaffen es kaum, die Creme überall und gleichmäßig aufzutragen. Wir vergessen die Ohren. Wir kommen nicht an den Rücken. In die Haare kann man sie nicht schmieren, nicht mal bei kurzen, hellen oder schütteren Haaren, wo man sie eigentlich bräuchte. Man geht eingecremt baden und dann schwimmt die Creme auf dem Wasser oder verseucht das Meer. Sprays sind wegen des Treibgases umweltschädlich. Zudem ist es mit Sonnencreme wie mit dem Essen. Es gibt gutes Essen und es gibt schlechtes Essen. und nur allzuoft wissen wir nicht, was wirklich drin ist. Die Sonne ist unser Freund!
Die Dosis macht das Gift! (Paracelsus Theophrastus Bombastus von Hohenheim)
Geben Sie auf sich acht und schützen Sie die Kinder
Ihr Praxisteam Dr. Peter Bühler